Schulhundkonzept

Einleitung

Das Schulprogramm unserer Schule zeigt, dass die Entwicklung von Kompetenzbereichen insbesondere der Kompetenzen im sozial-emotionalen Bereich ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist. Dieses Ziel kann durch den Einsatz von Schulhunden unterstützt und begleitet werden.

Der Hund erweist sich schon seit tausenden von Jahren als „Evolutionsgefährte“ des Menschen.

Die Vorteile der sogenannten „hundegestützten Pädagogik“ sollen unsere Arbeit im Rahmen von inklusiven Prozessen bereichern.

Verschiedene Studien belegen, dass der Einsatz von Schulhunden eine wirkungsvolle und sinnvolle Ergänzung zum Unterricht sein kann. Hunde können allein durch ihre Anwesenheit die Lernatmosphäre im Klassenzimmer nachhaltig positiv verändern. Bei Lehrern und Schülern führt das stressfreiere Unterrichtsklima zu einer höheren Zufriedenheit und Motivation, durch welche der Lernerfolg gesteigert werden kann (Heyer/ Kloke 2011: 162).

„Der Hund als Lehrer auf vier Pfoten nimmt jeden Schüler (…) vorurteilsfrei an, eröffnet neue Wege sozialer Interaktionen und gestaltet Schule während seiner Anwesenheit zu einem angenehmen Lern- und Lebensort.“(ebd.)

An der Adolf-Kolping-Grundschule begleitet Rauhaardackel Waldi seine Besitzerin Frau Rektorin Susanne Baum seit Oktober 2019 in die Schule. Da Frau Baum keine Klassenlehrerin ist, verbringt er die überwiegende Zeit im Rektorenzimmer. Dort stehen sein Hundekörbchen und sein Wasser. Vor Unterrichtsbeginn begrüßt Waldi freudig die Schülerinnen und Schüler.

Was ist ein Schulhund?

„Ein Schulhund ist ein speziell geprüfter Hund, der in Schulklassen eingesetzt wird, um Kindern Erfahrungen im Umgang mit Hunden zu ermöglichen.

Neben ehrenamtlichen Hundeführern können auch Lehrpersonen ihre eigenen Hunde im Unterricht einsetzen: Die Tiergestützte Pädagogik mit dem Hund setzt einen pädagogischen Abschluss des Hundeführers voraus.

(Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Schulhund)

Der Begriff Schulhund bezeichnet demnach einen Hund, der „zur

Unterstützung pädagogischer Prozesse aktiv und regelmäßig von Pädagogen in den Unterricht integriert wird“ (Heyer/Kloke 2011 S.18)

Vorteile der hundegestützten Pädagogik
Soziale und emotionale Kompetenz

Der Einsatz eines Hundes in der Schule kann sich positiv auf das Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler auswirken, da er jedem Kind ein Gefühl von Freundschaft, Nähe, Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.
Ein weiteres Ziel ist es, junge Menschen dafür zu sensibilisieren, Tiere als fühlende und leidensfähige Mitgeschöpfe zu begreifen.

Lernatmosphäre
Begleitung und Unterstützung von pädagogischen Prozessen

Mittlerweile gibt es langjährige Erfahrungen und zahlreiche Publikationen auf diesem Gebiet. Einstimmig kommen diese zu positiven Auswirkungen von Schulhunden.
Studien haben ergeben, dass sich die Lernatmosphäre verbessert.
In der Klasse wird es ruhiger und das Verhalten der Schüler wird disziplinierter.
Durch das Streicheln des Hundes werden nachweislich negative Emotionen wie Trauer, Ängste, Aggressionen oder Stress abgebaut.
Entspanntes Lernen ist deutlich effektiveres Lernen!

Schulhunde geben Hilfe zur Erziehung:

  • durch den Abbau von Angst
  • durch den Abbau von Hyperaktivität
  • durch Reduzierung der Aggressivität

Übungen mit dem Hund

Der Einsatz des Hundes ist auf verschiedenen Ebenen möglich. Diese reichen von der bloßen Anwesenheit des Hundes in der Klasse bis hin zu Unterrichtsprojekten, die die lebensnahe und praktische Arbeit im Rahmen des (Sach-)Unterrichtes ermöglichen.

Kinder, die zu Hause nicht die Möglichkeit haben, ein Haustier zu versorgen, haben hier die Chance zu lernen, welche Bedürfnisse ein Tier hat und können auf diese Weise in Teilen auch die Verantwortung übernehmen.
Dazu gehört die Grundversorgung, wie z.B. das Befüllen und Bereitstellen des Wassernapfes, den Hund führen etc.

Die Kinder bestimmen die Intensität des Kontakts zu dem Hund selbst.

Auch ängstliche Kinder haben die Möglichkeit behutsam zum Hund Kontakt aufzunehmen.

Auch Kinder, die unter den Einflüssen anderer Kulturkreise Ängste entwickelt haben, können im Umgang mit den Schulhunden viele positive Erfahrungen sammeln.

Voraussetzungen eines Schulhundes

Wesensprüfung

Für den Einsatz in der hundegestützten Pädagogik eignet sich nicht jeder Hund.

Selbstverständlich soll er nicht die Aufmerksamkeit der Kinder/des Lehrers vom eigentlichen Unterrichtsgeschehen ablenken. „Als Co-Pädagoge unterstützt der Hund (…)den Lehrer bei dessen Erziehungs– und Bildungsauftrag. Der Umfang und die inhaltliche Gestaltung des hundegestützten Unterrichts variieren dabei von einer reinen Anwesenheit des Hundes in der Schule bis hin zu einer aktiven Teilnahme des Vierbeiners als Vorbild und Lernkamerad im Unterricht“ (Heyer/ Kloke 2011 S.17).“

Der Hund muss auf seinen Einsatz vorbereitet werden.
Für seine Arbeit muss er bestimmte Wesens -u. Leistungsmerkmale mitbringen, welche man ihm nicht anerziehen kann.
Charakterliche Voraussetzungen des Hundes sollten somit sein:

  • keinerlei aggressive Ausstrahlung
  • am Menschen orientiert
  • gehorsam, ggf. auf Handzeichen trainiert
  • ruhiges Wesen
  • absolut verträglich mit Kindern
  • keinerlei Beißansätze
  • wenig geräuschempfindlich (vgl. ebd.):

Waldi ist ein Rauhaardackel mit sehr freundlichem und kontaktfreudigem Wesen. Er besuchte ab seiner neunten Lebenswoche die Welpenschule der „Hundeschule Schuster“ in Wachtberg. Dort wurde er zum Schul- und Therapiehund ausgebildet. Waldi arbeitete im Rahmen seiner Ausbildung regelmäßig mit Kindern aus dem Kinderheim und mit Bewohnern eines Altenheims. Er absolvierte seine Prüfung zum Schul- und Therapiehund im September 2019.

Hygiene und Gesundheit

Waldi steht unter regelmäßiger tierärztlicher Aufsicht.
Er ist gesund und vollständig geimpft (Impfpass).
Er erhält Prophylaxe gegen Parasiten wie Flöhe und Zecken und wird alle 3 Monate entwurmt.
Schüler/Innen werden zur Einhaltung hygienischer Standards angehalten wie z.B. Waschen der Hände nach dem Kontakt mit dem Hund oder ggf. Bereitstellung eines Händedesinfektionsmittels.