Jahrgangsübergreifendes Lernen kommt einem natürlichen Lernprozess sehr nahe: Die Kinder lernen voneinander und miteinander. Sie vertiefen ihr Wissen, indem sie es anderen erklären. Sie werden durch andere motiviert, neue Themen und Inhalte anzugehen; oft lernen die jeweils Jüngeren so wie in einer Familie schon den Stoff der Älteren nebenbei mit. Und jedes Kind ist mal das jüngere und mal das ältere. Im Kernunterricht, der den größten Teil der Wochenstunden ausmacht, lernen die Kinder miteinander, im Kursunterricht werden neue Lerninhalte jahrgangsbezogen in der Kleingruppe vermittelt.
Jahrgangsübergreifender Unterricht erfordert, dass die Kinder schon sehr früh an selbstständiges Lernen herangeführt werden. Unsere Materialien und Lehrbücher sind so ausgewählt, dass die meisten Kinder nach einer jeweiligen Einführung des Themas selbstständig üben und weiterarbeiten können. Die Lehrerin hat dann Zeit, sich um diejenigen zu kümmern, denen dies schwerer fällt, aber auch, um den ganz Schnellen weitere Inhalte anzubieten.
Da Kinder nicht alle gleich sind, lernen bei uns auch nicht alle Kinder zur selben Zeit das Gleiche. Wir versuchen vielmehr, den Fähigkeiten, den Interessen, dem Lerntempo, der Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer des einzelnen Kindes gerecht zu werden. Kinder mit besonderem Förderbedarf werden von einer Sonderpädagogin unterstützt.
Auch gibt es Zeiten der Freien Arbeit, in denen die Kinder selbst wählen können, was sie gerade arbeiten möchten, denn dann sind die Motivation und somit auch der Lernerfolg am größten. Oft arbeiten wir in Projekten, d.h. dass wir uns in verschiedenen Fächern mit einem Thema beschäftigen. Solche Themen können sein: Indianer, Wetter, Frühling…
Seit mehreren Jahren ist unsere Arbeit reformpädagogisch ausgerichtet. Prinzipien der Pädagogik Maria Montessoris beeinflussen das Leben und Lernen an unserer Schule.
Neben den Lerninhalten der einzelnen Fächer sind Gespräche und Spiele wesentliche Bestandteile des Unterrichts. In jedem Klassenraum gibt es einen Tisch von 2 mal 2 Meter Größe, um den alle Kinder sitzen können und dort gemeinsam den Klassenrat abhalten, vom Wochenende erzählen, zusammen frühstücken, Pläne schmieden, singen oder Geburtstag feiern.
In dieser Gemeinschaft lernen und üben die Kinder Gesprächskultur, einander zuzuhören und aufeinander einzugehen, Rücksichtnahme, das Austragen von Konflikten; sie üben zu loben und Kritik zu äußern, ihre Meinung darzustellen… – viele wichtige Kompetenzen, die ein heranwachsender kleiner Mensch erwerben muss und die an unserer Schule einen hohen Stellenwert haben.